Eindeutige Führung für Radfahrende: Streifen in der Fuhlsüttler Straße Richtung Norden vor der Drosselstraße. © adfc hh/Ulf Dietze
Gute Beispiele: Geradeaus-Radfahrstreifen links vom Rechtsabbieger
An Kreuzungen geht Gefahr insbesondere von nach rechts abbiegenden Kfz-Lenker*innen aus. Radfahrstreifen, die die Verkehrsrichtungen schon vor dem Knoten »sortieren«, sollen hier Abhilfe schaffen.
Habichtstraße/Bramfelder Straße
[07.12.2019] Dieser Knoten war einer der ersten mit Bettelampeln für den Rad- und Fußverkehr (seit ca. 2005). Nur nach Anforderung bekamen diese Verkehrsteilnehmer*innen Grün. Die Grünphase war wegen der Räumzeiten des Fußverkehrs und zur gewollten Bevorzugung des Autoverkehrs sehr kurz. Der Radverkehr wurde hier bewusst ausgebremst. Die Radwege führten den Radverkehr rechts der Rechtsabbieger, was zu den typischen Konfliktsituationen und Gefahren durch »Übersehen« führte.
Neu sind nun Ableitungen des Radwegs vor dem Knoten und Geradeausradfahrstreifen links der Rechtsabbiegestreifen. Dadurch findet die Verflechtung der Verkehrsteilnehmenden schon vor dem eigentlichen Knoten und bei guten Sichtbeziehungen statt.
Wer mit dem Fahrrad fährt, profitiert nun zusätzlich von den automatischen Grünphasen jeder Fahrtrichtung und auch von den deutlich längeren Grünphasen des Fahrbahnverkehrs.
Die Ableitungen sind an diesem Knoten nun in ähnlicher Weise aus allen vier Richtungen hergestellt. Der ADFC hat sich bereits dafür eingesetzt, dass sämtliche Radfurten im Knoten rot eingefärbt werden.
Info zur Verkehrsbelastung
»Der DTVw des Jahres 2014 liegt im Zuge der Bramfelder Straße/ Chaussee bei bis zu 40.000 Kfz/ 24h. Verkehrserhebungen vom Februar 2003 untersetzen diese Verkehrszahlen wie folgt:
südlicher Maßnahmenabschnitt
- Bramfelder Str. Nordost am Knoten Krausestr.: 36.872 Kfz/ 24 Std. ca. 3,7 % SV*
- Bramfelder Str. Südwest am Knoten Habichtstr.: 35.604 Kfz/ 24 Std. ca. 3,7 % SV*
nördlicher Maßnahmenabschnitt
- Bramfelder Str. Nordost am Knoten Habichtstr.: 43.848 Kfz/ 24 Std. ca. 3,7 % SV*
- Bramfelder Str. Südwest am Knoten Fabriciusstr.: 42.853 Kfz/ 24 Std. ca. 5,0 % SV*
- Bramfelder Str. Nordost am Knoten Fabriciusstr.: 38.458 Kfz/ 24 Std. ca. 5,3 % SV*
- Fabriciusstraße am Knoten Fabriciusstr.: 12.239 Kfz/ 24 Std. ca. 2,3 % SV*
* Schwerverkehrsanteil
Radfahrer und Fußgänger wurden nicht erfasst.«
Quelle: Erläuterungsbericht zur ersten Verschickung »Bramfelder Straße, Krausestraße bis Fabriciusstraße«
Fuhlsbüttler Straße
[21.06.2012] Der Barmbeker Bahnhof wird umfangreich umgebaut. Die Busse der zahlreichen Linien erhalten neue Abfahrtplätze, der U/S-Bahnhof bekommt einen weiteren Ausgang. Der Knoten Fuhlsbüttler Straße/Pestalozzistraße wandelt sich im Herbst 2011 zu einem Kreisverkehr. Die darin verbauten Radwege sind überflüssig und dementsprechend nicht benutzungspflichtig.
Richtig gut ist aber der Anschluss: Endlich ein geradeaus-Radfahrstreifen, der links von der Rechtsabbiegespur liegt. Diese Lösung gibt es in Hamburg erst in niedriger, einstelliger Zahl. Dabei ist seit vielen Jahren bekannt, dass diese Führung sinnvoll ist: Radfahrer*innen fahren so wie es Autofahrer*innen tun. Damit sind sie sichtbar, berechenbar und damit sicherer.
Als Radfahrende*r auf der Fahrbahn vom Kreis im Wiesendamm, über den Kreis Pestalozzistraße via Radstreifen geradeaus fühlt man sich in der planerischen Gegenwart angekommen.
Eine Übersicht zu weiteren »Guten Beispielen« findest du auf unserer Seite »Gute Beispiele aus Hamburg«.