ADFC freut sich über Umbau der Rodigallee: Endlich (etwas) mehr Platz fürs Rad
Fahrradclub begrüßt die Pläne des Senats, auch Hamburgs Hauptverkehrsstraßen fit für die Mobilitätswende machen zu wollen.
Die Rodigallee verbindet die Innenstadt mit dem Osten Hamburgs und den Gemeinden Stormarns. Der Senat will die marode Hauptverkehrsstraße ab Mitte 2023 sanieren und dabei fit für die Mobilitätswende machen. Die Fahrstreifen für den Autoverkehr sollen dazu von vier auf zwei reduziert werden, die Rodigallee stattdessen auf beiden Seiten bis zu 2,25 Meter breite Radfahrstreifen und zudem in Richtung Hamburg einen Streifen nur für Busse erhalten.
„Ein Umbau ist überfällig“, sagt Tom Jakobi vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Hamburg. „Die Situation für Radfahrende und Fußgänger:innen in der Rodigallee ist bislang sehr schlecht”. Die geplanten Radfahrstreifen ermöglichten Radfahrenden dagegen ein zügiges Vorankommen im Sichtfeld des Autoverkehrs. Besonders wichtig ist für die Verkehrssicherheit, den Radverkehr nicht nur an den Kreuzungen, sondern durchgängig gut sichtbar für Autofahrer*innen zu führen.
Im Sinne einer Mobilitätswende ist es laut Jakobi unumgänglich, die Anzahl der bislang vom Autoverkehr genutzten Fahrstreifen in der Rodigallee zu reduzieren. „Wer einen guten ÖPNV und einen attraktiven, sicheren Fuß- und Radverkehr möchte, der muss bei dem begrenzten Platz in Hamburg die Flächen der autozentriert geplanten Stadt umverteilen“, so Jakobi.
Einige Details der Planung kritisiert der Fahrradclub jedoch. Problematisch sei, dass die Stadt unter anderem auf Höhe des Schiffbeker Wegs Radfahrstreifen mit einer Breite von lediglich zwei Meter in der Rodigallee plane – und das inklusive der Markierung und des Wasserlaufs. „Das ist zu wenig und nicht verkehrssicher, da muss nachgebessert werden“, fordert Jakobi. „Bei solch schmalen Streifen halten Autofahrer den vorgeschriebenen Mindest-Überholabstand von 1,50 Meter so gut wie nie ein!“. Nicht ohne Grund beträgt die neue Regelbreite für Radfahrstreifen in Hamburg 2,75 Meter. Auch sollten die Radfurten an den Kreuzungen rot eingefärbt werden. Schließlich wünscht sich der Fahrradclub, dass die Stadt mehr als die vorgesehenen Fahrradbügel in der Rodigallee plane: „Diebstahlsichere, moderne Abstellanlagen sind überall wichtig, wo Radverkehr ist. Zusätzlich bieten die Bügel im Kurvenbereich von Einmündungen und neben Grundstückszufahrten einen Schutz vor falsch geparkten Autos und halten so die Sicht frei.“