
Ride of Silence in Gedenken an im Straßenverkehr getötete Radfahrende © ADFC Hamburg
21. Mai 2025: „Ride of Silence“ in Hamburg
Für die im Straßenverkehr getöteten und gestorbenen Radfahrer*innen ruft der ADFC zu einer stillen Gedenkfahrt in Hamburg auf.
Am Mittwoch, den 21. Mai, findet weltweit wieder der „Ride of Silence“ zum Gedenken an im Straßenverkehr gestorbene Radfahrer*innen statt. „Auch in Hamburg wollen wir der Menschen gedenken, denen im vergangenen Jahr auf den Straßen das Leben genommen wurde“, sagt Thomas Lütke vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Bei der diesjährigen stillen Gedenkfahrt, die um 18.45 Uhr im Bolivarpark in Hamburg-Eppendorf startet, werden die Teilnehmenden elf Unfallschwerpunkte anfahren, an denen Radfahrende zuletzt vermehrt Opfer motorisierter Gewalt und einer autofreundlichen Verkehrsplanung wurden. Darunter die Straßen Mittelweg, Beim Schlump und Klosterstern, wo allein im Jahr 2023 mehr als zwanzig Radfahrende zu Schaden kamen. Im Klosterstern wird in jede Einfahrt ein Ghostbike, ein weißes Fahrrad als Symbol der Mahnung zur besonderen Vorsicht, aufgestellt.
Enden wird der Ride of Silence nach ca. 13 Kilometer und etwa einer Stunde Fahrtzeit mit einer Mahnwache für die 2024 in Hamburg getöteten Radfahrenden an der Reesendammbrücke beim Flaggenplatz in der Nähe des Hamburger Rathausmarktes.
„Wir fordern ,Vison Zero‘“, so Lütke. „Auf Hamburgs Straßen dürfen keine Menschen mehr sterben oder schwer verletzt werden – der Schutz von Leben und Gesundheit hat für uns die höchste Priorität“. Dafür müsse der Senat endlich die zwei Hauptursachen für schwere Unfälle mit Radfahrer*innenbeteiligung in den Fokus seiner Verkehrspolitik rücken: Überhöhte Geschwindigkeit von Autofahrer*innen und rechtsabbiegende Lkw-Fahrer*innen, die zu schnell und ohne die nötige Aufmerksamkeit und Vorsicht abbiegen. Dazu müsse die Infrastruktur endlich an der Sicherheit und den Schutz der Verkehrsteilnehmer*innen ausgerichtet werden und nicht an der „Leistungsfähigkeit“ oder den „Verkehrsfluss“ für den motorisierten Verkehr. „Statt Menschenleben wirksam zu schützen zählt der Senat jetzt die Kfz-Parkstände in der Stadt und stoppt die Mobilitätswende“, kritisiert Lütke. „So bleibt das das von ihm seit Jahren in die Koalitionsverträge geschriebene Ziel Vision Zero ein leeres Versprechen.“
Alle Teilnehmer*innen der Gedenkfahrt werden gebeten, zum Zeichen ihrer Anteilnahme schwarze Bänder oder Schleifen an ihren Fahrrädern zu befestigen.