
Schüler*innen der Schule An der Gartenstadt wollen eigenständig zur Schule gehen. © Katharina Lepik
ADFC zum Schulstart: „Lasst das Auto stehen – wir wollen Radfahren oder gehen!"
Am 9. und 10. September 2025 machen sich Hamburgs Vorschüler*innen und Erstklässler*innen erstmals auf den Schulweg. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg ruft mit Bannern dazu auf, diesen sicher zu gestalten.
Zum Schulstart ruft der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg mit Bannern an vier Grundschulen dazu auf, diesen sicher und umweltfreundlich zu gestalten – zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Unter dem Motto „Lasst das Auto stehen – wir wollen Rad fahren oder gehen!“ fordert der Fahrradclub, den Verkehr vor den Schulen sicherer zu machen und mehr Raum für selbstständige Wege der Schulkinder zu schaffen.
Laut Schulbehörde wird immer noch fast jedes dritte Hamburger Grundschulkind von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Diese „Elterntaxis“ haben gefährlichen Folgen für Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.
„Unsere Banner sollen Eltern ermutigen, ihre Kinder von Anfang an für den Verkehr zu sensibilisieren“, sagt Katharina Lepik, Projektleiterin Kinder- und Jugendmobilität beim ADFC Hamburg. „Ob allein oder in Begleitung: Den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen sorgt für tägliche Bewegung und fördert das Selbstbewusstsein und die Verkehrskompetenz der Kinder.“
Ein Beispiel ist die Grundschule An der Gartenstadt in Hamburg-Wandsbek. Hier halten Eltern mit ihren Autos regelmäßig im Halteverbot oder mitten auf der Straße. „Die Verkehrssituation ist morgens chaotisch – Kinder sind besonders gefährdet“, sagt Maike Bröker vom Elternrat An der Gartenstadt. „Das Banner setzt ein klares Zeichen. Aber langfristig wünschen wir uns eine dauerhafte Lösung, etwa durch eine Schulstraße.“ Solche Schulstraßen – also für Autos gesperrte Straßenabschnitte vor Schulen – sollen laut Hamburger Verkehrsbehörde noch in diesem Schuljahr an drei Standorten kommen.
An der Grundschule Carl-Cohn-Straße in Winterhude fordern Eltern ebenfalls eine sichere Schulumgebung. Die kürzlich von der Bezirkspolitik beschlossenen Maßnahmen reichen ihrer Ansicht nach bei weitem nicht aus, auch die Forderung einer Schulstraße wurde abgelehnt.
Anders an der Grundschule Wesperloh in Osdorf: Hier wird voraussichtlich ab 2026 eine Pilot-Schulstraße eingerichtet werden – nach jahrelangem Engagement einiger Eltern. „Die geplante Schulstraße ist ein großer Schritt – mit Signalwirkung für ganz Hamburg“, sagt Karmen Albrecht von der Initiative „Schulstraße Wesperloh“. Bis dahin setzt die Schule weiterhin auf Aufklärung und Demonstrationen – zum Beispiel mit dem ADFC-Banner.
Auch an der benachbarten Grundschule Windmühlenweg gefährden „Elterntaxis“ täglich andere Verkehrsteilnehmer*innen. Eltern fordern hier eine deutlichere Beschilderung und konsequente Kontrollen durch die Polizei.
Fazit Die ADFC-Banneraktion macht sichtbar, was viele Eltern und Schulen fordern: weniger Autoverkehr vor Schulen, mehr Rücksicht – und sichere Schulwege für alle Kinder.
Pressekontakt:
Katharina Lepik, Projektleiterin Kinder- und Jugendmobilität beim ADFC Hamburg
E-Mail: katharina.lepik [at] hamburg.adfc.de
Tel.: 040 / 39 10 67 – 23