Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Hamburg e. V.

Fest auf der Rellinger Straße

So entspannt könnte es auf der zukünftigen Schulstraße zugehen: Straßenfest auf der Rellinger Straße im September 2024 © Katharina Lepik

Hamburgs erste Schulstraße vor dem Aus?

Verkehrsverbände und Elterninitiativen protestieren gegen die Pläne des rot-grünen Senats, Hamburgs erste Schulstraße vor der Schule Rellinger Straße auf Eis zu legen, weil Kfz-Parkplätze von dem Umbau betroffen sind.

„So schön wird’s vor der Relli“, lautete das Motto des Straßenfests im September 2024, als vor der Grundschule Rellinger Straße in Hamburg-Eimsbüttel Hamburgs erste autofreie Schulstraße eingerichtet worden war – zwar nur für einen Tag, aber immerhin im Beisein von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).

Jetzt hat der neue rot-grüne Senat dieses Vorhaben, das im Frühjahr 2025 realisiert werden sollte, gestoppt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund: Das Moratorium für den Abbau von Kfz-Parkplätzen in Hamburg durch den im Koalitionsvertrag vereinbarten „Masterplan Parken“. Dieses sieht vor, dass alle Planungen, bei denen Kfz-Parkplätze wegfallen, wie auch im Fall der Umgestaltung der Relli, gestoppt und von der Senatskanzlei geprüft werden sollen. Ein Bündnis aus dem Elternrat Rellinger Straße, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg und der Initiative KURS FAHRRADSTADT appelliert an den Senat und Verkehrssenator Tjarks, dieses Leuchtturmprojekt in Sache sichere Schulmoblität umgehend und unverändert wie geplant und angekündigt umzusetzen.

Die geplante verkehrsberuhigte Zone vor der Grundschule Rellinger Straße bedeutet nicht nur mehr Sicherheit für Schulkinder im Straßenverkehr, sondern erhöht auch die Aufenthaltsqualität vor der Schule signifikant. Der vorangehende Planungsprozess war vorbildlich abgelaufen und zeichnete sich durch eine sehr hohe Beteiligung von Eltern, Schüler*innen und Anwohnenden aus. KURS FAHRRADSTADT begleitete diesen Prozess konstruktiv.

Katharina Lepik, Projektleiterin für Kinder-und Jugendmobilität beim ADFC Hamburg, ist zutiefst besorgt: „Schon lange setzt sich der Fahrradclub für die Schaffung von Schulstraßen in Hamburg ein, diese tragen zu einer sicheren Kinder-und Jugendmobilität bei. Wie kann es sein, dass der Wegfall einiger weniger Kfz-Parkplätze eine so wegweisende Planung für Hamburgs Schulkinder einfach beiseite wischt?“

Der plötzliche Stopp der Realisierung der Schulstraße ist ein fatales Signal für die vielen Schüler*innen der Schule Rellinger Straße und für deren Demokratieverständnis: "Ich finde es total schade, dass die Straße vielleicht nicht umgebaut wird, weil wir so viele gute Ideen hatten und ich mich darauf gefreut hatte", bedauert Schülerin Selma aus Jahrgang 6, die beim Planungsprozess beteiligt war.

Auch im Elternrat gibt es Unverständnis: „Der Elternrat ist zutiefst frustriert, dass das langfristig geplante Projekt, dessen Start mehrfach verschoben wurde, nun plötzlich auf der Kippe steht. Es ist besonders enttäuschend für die Kinder, die sich in zahlreichen Workshops so engagiert in die Planung eingebracht und sich sehr auf den von ihnen mitgestalteten und neu gewonnen Platz im Straßenraum vor der Relli gefreut haben“, so Marieke Sander vom Elternrat der Grundschule Rellinger Straße.

Das Bündnis aus  Elternrat Rellinger Straße, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg und der Initiative KURS FAHRRADSTADT fordert, dass die von langer Hand geplante Schulstraße umgehend umgesetzt wird, und hier die Sicherheit und Lebensqualität von Schüler*innen ganz klar vor dem Erhalt von Parkplätzen steht.

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https://hamburg.adfc.de/pressemitteilung/hamburgs-erste-schulstrasse-vor-dem-aus

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