Eine gruppe Kinder fährt mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn, im Hintergrund sind erwachsene Begleitpersonen zu sehen

Gesucht sind Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr. © VCD Nord

Kidical Mass fordert sichere Straßen für alle!

In der Aktionswoche vom 16. bis zum 24. September demonstriert das Kidical-Mass-Aktionsbündnis wieder mit zehntausenden Menschen in über 500 Orten für fahrrad- und kinderfreundliche Städte.

In Hamburg rufen der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), die Initiative „Parents For Future“ und der Verkehrsclub Deutschland (VCD Nord) gemeinsam zur Kidical Mass für eine kinder- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik am Sonntag, den 24. September, auf. Die Fahrraddemo für Kinder, ihre Familien und alle ihre Freund*innen beginnt ab 14:30 Uhr im Wehbers Park in Eimsbüttel mit einer Kundgebung. Um 15:15 Uhr startet dann die Kidical-Mass-Radtour, begleitet von der Polizei, und endet nach etwa sieben Kilometern nahe der Moorweide im Mittelweg.

Die Initiativen und Verbände demonstrieren für eine konsequente Umsetzung der Vision Zero – dem Ziel, dass keine Menschen durch Verkehrunfälle zu Tode kommen oder schwer verletzt werden. Die Verkehrssicherheitsarbeit der Stadt Hamburg muss dafür grundlegend reformiert werden.

„Wir beklagen deutlich, dass zwar die Vision Zero im Koalitionsvertrag steht, aber klare Handlungen insbesondere aus der für verkehrsrechtliche Anordnungen zuständigen Innenbehörde (SPD geführt) fehlen“, sagt Jens Deye, Vorstandsmitglied des VCD Nord: „z.B. eine konsequente Umsetzung von Tempo 30 im Umfeld von Schulen und anderen sozialen Einrichtungen, wie es die StVO seit 2016 vorsieht, erfolgt nicht.“

Christian Wöhrl von Parents for Future ergänzt: „Insbesondere in den Wohnquartieren Hamburgs brauchen wir ein Verkehrsklima, das Kindern erlaubt, sich selbstständig auf der Straße zu bewegen. Wohnquartiere müssen frei von Kfz-Durchgangsverkehr werden. Dass jüngst der Vorstoß der Initiative Superbüttel in Eimsbüttel für eine Beruhigung des Kfz-Verkehrs in Eimsbüttel von der Innenbehörde und auch von der SPD-Eimsbüttel zurückgewiesen wurde, ist bezeichnend für eine fehlende Bereitschaft, die VisionZero ernsthaft anzugehen.“

Samina Mir, ADFC-Landesvorsitzende, fordert: „Kinder, die mit dem Rad zur Schule fahren, kommen nicht nur entspannter an, sondern können sich auch besser konzentrieren und sind aufnahmefähiger. Damit unsere Kinder sich sicher im Straßenverkehr bewegen können, brauchen wir flächendeckend Tempo 30, eine Unterbindung von Durchgangsverkehren in den Wohnquartieren sowie ein flächendeckendes Netz aus sicheren Wegen für den Fuß- und Radverkehr an den Hauptstraßen.“

 

Die Forderungen

Damit Kinder auch in Hamburg sicher und selbstständig Fahrrad fahren können, muss der Senat jetzt aktiv werden! Wir fordern, dass die Stadt sich im Bundesrat dafür einsetzt, dass Städte und Gemeinden durch ein modernes Straßenverkehrsgesetz die Freiheit erhalten, fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet.

Hamburg braucht:

  • Tempo 30 innerorts
  • geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen
  • Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrverbote)
  • ein flächendeckendes Netz aus Fahrradstraßen und Fahrradzonen
  • Durchgangsverkehr-freie Wohngebiete
  • Freie Gehwege – ohne parkende Autos –, auf denen Kinder sicher zu Fuß gehen und radeln können (Kinder bis einschließlich 8 Jahren müssen den Gehweg mit dem Rad nutzen)
  • Die Verankerung der VisionZero als Kernelement der Verkehrssicherheitsarbeit in der Stadt Hamburg

Kidical Mass
Die Kidical Mass findet bundesweit in der Aktionswoche vom 16. bis zum 24. September statt und gibt den Kindern eine Stimme im Verkehr. Das Aktionsbündnis verfolgt die Vision, dass sich alle Kinder und Jugendlichen sicher und selbstständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Straßenverkehr bewegen können. Weitere Informationen zum Kidical Mass-Aktionsbündnis: https://kinderaufsrad.org/

Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

Über Parents For Future
Wir sind Menschen der Eltern- und Großelterngeneration, die sich den Zielen der Fridays-for-Future-Bewegung verbunden fühlen und alle Erwachsenen einladen, sich an den Protesten der Klimagerechtigkeitsbewegung zu beteiligen. Mit vielfältigen Aktionen versuchen wir Politik und Gesellschaft friedlich davon zu überzeugen, dass sofortiges Handeln für unser aller Zukunft notwendig ist.

Über den VCD
Der VCD arbeitet seit 1986 als gemeinnütziger Umweltverband für eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität. Dabei wird er von über 55.000 Mitgliedern und Spender/-innen unterstützt. Als ökologischer Verkehrsclub fördert er ein sinnvolles Miteinander aller Verkehrsmittel. Der VCD versteht sich als die Interessenvertretung für alle umweltbewussten mobilen Menschen und ist gleichzeitig das ökologische Korrektiv in der Verkehrspolitik. Der VCD Nord organisiert ebenfalls seit Mai 2022 jeden Schulfreitag den Bicibus in Hamburg Bahrenfeld/Ottensen https://nord.vcd.org/bicibus

Weitere Informationen zur Städte Initiative "Lebenswerte Städte": https://www.lebenswerte-staedte.de/

Hinweis an Redaktionen:

VCD Nord Vorstandsmitglied Jens Deye steht im Wehbers Park in Eimsbüttel zwischen 14:30 und 15 Uhr sowie im Mittelweg (Ziel der Kidical Mass) ab ca. 16:30 Uhr für Interviews und Fotos zur Verfügung. Foto-Aufnahmen mit beteiligten Familien sind ebenfalls möglich.


https://hamburg.adfc.de/pressemitteilung/kidical-mass-fordert-sichere-strassen-fuer-alle

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der ADFC ist die größte Interessenvertretung für Radfahrende weltweit und hat mehr als 220.000 Mitglieder bundesweit, davon über 9.000 in Hamburg. Als Fahrradlobby setzen wir uns für die Verkehrswende mit dem Fahrrad im Mittelpunkt ein - und damit für mehr Klimaschutz, Sicherheit, Gesundheit und Lebensqualität.

    Der ADFC ist parteipolitisch neutral, aber parteilich, wenn es um die Interessen von Radfahrenden geht. Mit Kampagnen fördern wir den öffentlichen Diskurs und erzeugen politisch Druck. Auf Fachveranstaltungen und durch Lobbyarbeit informieren wir politische Entscheider*innen. Mit Projekten wie dem ADFC-Fahrradklima-Test schaffen wir öffentliche Aufmerksamkeit für dringend notwendige Verbesserungen der Radfahrbedingungen. Unsere Serviceangebote machen Radfahrenden das Leben leichter. Und im Freizeitbereich veranstalten wir Radtouren und fördern den Radtourismus.

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  • Wie erreiche ich den ADFC Hamburg?

    Geschäftsstelle des ADFC Landesverband Hamburg e.V.
    Koppel 34-36
    20099 Hamburg

    Telefon: +49 40 39 39 33
    E-Mail: kontakt [at] hamburg.adfc.de

     

    Erreichbarkeit
    Die Geschäftsstelle ist an Werktagen grundsätzlich telefonisch erreichbar. Anrufe können jedoch nicht immer persönlich entgegen genommen werden. Nachrichten auf dem Anrufbeantworter sind sehr willkommen und werden (werk)täglich abgehört und beantwortet.
    Bitte nutzen Sie auch unsere E-Mail-Adresse.

    Persönliche Termine sind nach Absprache möglich.

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  • Warum sollte ich Mitglied im ADFC sein?

    Mit Deiner Mitgliedschaft unterstützt Du den ADFC in seiner Arbeit für bessere und sichere Radwege. Wir setzen uns für dich und deine Interessen in Politik und Öffentlichkeit ein, fordern und fördern den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur und die Verkehrswende in Hamburg. Mit deiner Mitgliedschaft zeigst du, dass Radfahren zu Deinem Leben gehört und verleihst der Fahrradlobby noch mehr Gewicht.

    Du trägst dazu bei, dass Hamburg zu einer lebenswerteren, klimafreundlichen Stadt mit nachhaltiger Mobilität wird.

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  • Welche Vorteile habe ich als ADFC Mitglied?

    Als Mitglied im ADFC bist du mitten im Geschehen, kannst am aktiven Vereinsleben teilnehmen und findest zu (fast) jedem Rad-Thema Gesprächspartner*innen.

    Über deine Mitgliedschaft erhältst du mit unserer "ADFC Pannenhilfe" rund um die Uhr schnell und unkompliziert Hilfe, wenn du mal nicht mehr weiter kommst – egal, ob im Alltag, in der Freizeit oder auf Reisen (gilt für Fahrräder, Pedelecs, Lastenräder, Fahrradanhänger). Du bist als Mitglied automatisch rechtsschutz- und haftpflichtversichert, wenn Du als öffentlicher Verkehrsteilnehmer*in mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Fahrrad im ÖPNV unterwegs bist. Außerdem hast du Anspruch auf eine kostenlose anwaltliche Erstberatung. Als Mitglied bekommst du regelmäßig das ADFC-Mitgliedermagazin Radwelt frei Haus per Post oder als E-Paper, voll mit wertvollen Tipps und Informationen rund ums Rad sowie als Hamburger*in die RadCity, das Radmagazin des Hamburger Clubs. Zudem gibt’s Vergünstigungen bei unseren Services wie zum Beispiel dem Codieren.

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    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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