Kinder brauchen sichere Schulwege – in Wandsbek und ganz Hamburg!
Bei der heutigen Kinder-Fahrraddemo „Kidical Mass“ in Hamburg, die von 320 Teilnehmenden besucht wurde, forderte ein breites Verkehrsbündnis „sichere Schulwege für Wandsbek und ganz Hamburg“.
Am Ende der Demo übergaben Kinder eine Petition für Schulstraßen in Hamburg an Verkehrssenator Anjes Tjarks und die Bezirksfachsprecherin der Bürgerschaft Anja Quast (SPD).
Mit der Demonstration, sowie der Petition für Schulstraßen in Hamburg, die von 3.750 Hamburger*innen unterzeichnet wurde, fordert das Bündnis von Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Parents for Future und Verkehrsclub Deutschland (VCD) Nord den Hamburger Senat, aber auch insbesondere die Wandsbeker Bezirkspolitik auf, noch in diesem Jahr erste Schulstraßen in Hamburgs größtem Bezirk einzurichten. Das sind Straßen vor und im Umfeld von Schulen, die temporär zu Bring- und Holzeiten oder permanent für den Durchgangsverkehr gesperrt werden können, um geschützte Verkehrsräume für Kinder zu schaffen.
Wandsbek hat mit 54 Grundschulen auch die meisten Grundschulen aller Bezirke in Hamburg. „Viele Schulwege sind durch den massiven Anstieg des Autoverkehrs in den letzten Jahrzehnten zunehmend gefährlicher für Kinder geworden. Kinder wurden dadurch aus dem Verkehrsraum verdrängt. Die Einrichtung von Schulstraßen schafft Straßenräume, in denen sie sich wieder sicher und selbstständig bewegen können" sagt Katharina Lepik vom ADFC Hamburg.
Konkret appelliert das Bündnis an die Wandsbeker Bezirksversammlung und zuständige Behördenstellen, noch in diesem Jahr die versprochene Schulstraße im Schulcluster Ahrensburger Weg (Volksdorf) umzusetzen. Diese liegt im Einzugsgebiet von über 2800 Schülerinnen und Kitakindern, von denen zur Zeit viele mit dem Auto gebracht werden („Elterntaxi“). Seit April diesen Jahres liegt ein Beschluss zur Einrichtung einer Schulstraße vor, doch noch immer warten Schülerinnen und Eltern auf die Umsetzung. „Wandsbek hat im Ahrensburger Weg die einmalige Chance, noch in diesem Schuljahr Hamburgs erste Schulstraße einzurichten. Dies könnte wegweisend für eine sichere Schulmobilität in ganz Hamburg sein“, sagt Olaf-Christian Wagner, Leiter der AG Verkehrswegesicherheit der Schulen in Volksdorf.
Jens Deye vom VCD Nord: „Die Pläne der geplanten Wandsbeker Ampel-Koalition, wieder mehr Tempo 50 einzurichten, widersprechen dem Senatsziel einer Verkehrswende und verhindern eine kinderfreundliche Verkehrsplanung“. Statt zu versuchen mit populistischer Pro-Auto-Politik zu punkten, sollte sich Wandsbek auf sichere Verkehrswege für Kinder fokussieren und Anreize für mehr Radfahren und Zufußgehen schaffen, so Deye. „Dazu gehört flächendeckendes Tempo 30 im Umfeld von Schulen und Kitas sowie die Einrichtung von Schulstraßen.“
Auch Christian Wöhrl von Parents for Future sieht dringenden Handlungsbedarf für Wandsbek und ganz Hamburg: „Autofreie Zonen vor Schulen sind ein wichtiger Schritt in Richtung klimafreundliche Verkehrspolitik und zu einer nachhaltigen Verkehrserziehung“.
Kidical Mass
Die Kidical Mass findet bundesweit in Aktionswochen vom 16. September bis zum 27. Oktober statt und gibt Kindern eine Stimme im Verkehr. Weitere Informationen zum Kidical-Mass-Aktionsbündnis: kinderaufsrad.org/
Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) engagiert sich als Interessenvertretung von Radfahrenden für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
Über Parents For Future
Parents for Future sind Menschen der Eltern- und Großelterngeneration, die sich den Zielen der Fridays-for-Future-Bewegung verbunden fühlen und sich an den Aktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung beteiligen.
Über den VCD
Der VCD arbeitet als gemeinnütziger Umweltverband für eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität. Der VCD Nord organisiert seit Mai 2022 den Bicibus in Hamburg Bahrenfeld/Ottensen nord.vcd.org/bicibus