Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Hamburg e. V.

2005 bis 2025: GPS im Fahrradclub – Technik im Wandel der Zeit

Im August 2025 feiert der Arbeitskreis (AK) GPS im Fahrradclub sein 20-jähriges Bestehen.

Arbeitskreis GPS Gruppenbild
Arbeitskreis GPS © AK GPS

Wir blicken zurück auf eine Erfolgsgeschichte, die mit einer kleinen Gruppe technikbegeisterter Radfahrer*innen begann und sich im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Bestandteil des ADFC Hamburg entwickelte.

Der Anfang: Von Karten zu GPS

Es begann im Jahr 2002. Damals fand die Orientierung auf Radwegen und bei Touren noch mit Papierkarten und Kompass statt. Stefan Kayser, Gründer der ADFC-Gruppe, hatte sich ein damals hochmodernes GPS-Gerät angeschafft und erkannte schnell das Potenzial dieser Technologie: „Das Interesse am Thema war allgemein groß, auch wenn wir anfangs als Nerds verschrien waren.“ Ebenso wie das allgemeine Interesse an der neu aufkommenden Technologie wuchs auch die Gruppe stetig. Am 27. August 2005 wurde der Arbeitskreis GPS ins Leben gerufen, und die Gruppe begann, sich intensiver mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die Outdoor-GPS-Geräte bieten konnten. Hierbei formte sich die Unterscheidung zwischen so genannten Tracks und Routen aus: Unter Tracks versteht man aufgezeichnete Wegstrecken, während Routen geplante Wege sind, die auf bestimmten Kriterien basieren. Das Verständnis dieser Unterschiede war eine wichtige Grundlage für die weitere Arbeit.

Phasen der Entwicklung

Nachdem Stefan den GPS-Kreis verlassen hatte, übernahm Klaus Merretig die Leitung. Die Aktivitäten auf Radreisemessen wurden verstärkt, und die zweimal jährlich stattfindenden GPS-Workshops fanden mit teilweise bis zu 60 Gästen immer größeren Zuspruch. Besonders die Einführung von OpenStreetMap (OSM) markierte einen Meilenstein. Dieses frei zur Verfügung stehende Kartenmaterial ermöglichte es, eigene Routen zu bearbeiten und Karten individuell anzupassen. Damit wurde eine Demokratisierung der Kartenarbeit erreicht, die es jedem/jeder Radfahrer*in erlaubt, eigene Tourenplanungen vorzunehmen oder nach bestimmten Kriterien zu optimieren.

Bald darauf begann der Siegeszug der Smartphones, welche die GPS-Geräte zunehmend vom Markt verdrängten. Die schlechte Akkulaufzeit sowie die mangelhafte Wasserfestigkeit und Robustheit der Geräte galten jedoch zunächst als große Hindernisse. Stattdessen setzten viele Mitglieder des AKs auf GPS-Geräte, die als zuverlässiger und unkompliziert galten. Doch mit der Zeit änderte sich auch hier die Einstellung: Smartphones wurden leistungsfähiger und die Nutzung diverser Apps, basierend auf OSM-Daten, wurde immer populärer. Mit der Verbreitung von Plattformen wie Komoot und Locus Map wurden die Planungen vereinfacht und öffentlich zugänglicher gemacht: Die Möglichkeit, ohne große Vorkenntnisse eigene Touren zu erstellen, zu teilen und anzupassen, führte zu einer stärkeren Vernetzung und einem breiteren Interesse an GPS-basiertem Radfahren.

Herausforderungen und Rückschläge

Die Corona-Pandemie stellte den Arbeitskreis dann vor große Herausforderungen. Nach den Lockdowns war es schwierig, neue Mitglieder zu gewinnen und das Interesse an den bis dahin regelmäßig stattfindenden Workshops aufrechtzuerhalten.

Aktuell finden aber wieder Workshops statt und weitere sind in Planung, um das geballte Wissen rund um GPS, Komoot und Co. weiterzugeben. Denn für den Arbeitskreis geht es nicht in erster Linie darum, möglichst schnell ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern um die Fähigkeit, schöne und individuelle Tracks zu erstellen. „Wir wollen Menschen zu einem guten Reiseerlebnis verhelfen, indem wir die Fähigkeit zum eigenständigen Planen vermitteln.“

Ob GPS-Geräte oder Smartphones – die Technik entwickelt sich ständig weiter. Der Arbeitskreis bleibt auch künftig nahe an den Praxisthemen und möchte sein Wissen weitergeben, um das Radfahren noch schöner und selbstständiger zu machen. Darum freuen sich die Mitglieder auf viele weitere gemeinsame Treffen, auf Austausch und Innovation und heißen Interessierte jederzeit willkommen.

Die derzeit monatlichen Zusammenkünfte finden immer am 2. Mittwoch des Monats als offenes Treffen in der Geschäftsstelle des ADFC statt, meist zweigeteilt in eine offene und eine geschlossene Runde zur Diskussion des Fortschritts von Projekten und Themen.

Alexander Ballas


https://hamburg.adfc.de/neuigkeit/2005-bis-2025-gps-im-fahrradclub-technik-im-wandel-der-zeit

Bleiben Sie in Kontakt