Bisher haben rund 2500 Hamburger*innen am Fahrradklima-Test 2024 vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) teilgenommen, der größten Befragung dazu, wie sich Radfahren in Hamburg anfühlt. „Das entspricht unseren Erwartungen“, sagt Tom Jakobi vom ADFC Hamburg. „Beim letzten Fahrrad-Klimatest vor zwei Jahren haben rund 4000 Menschen mitgemacht – es ist also noch Luft nach oben.“

Ist Hamburg auf dem Weg zur Fahrradstadt?

Die Umfrage basiert auf einem Fragenkatalog, der über die Jahre gleich bleibt. Das ermöglicht es, die Entwicklung des Fahrradklimas über längere Zeiträume genau zu verfolgen. Und das macht sie für Hamburg besonders interessant. Immerhin hat sich der rot-grüne Senat vorgenommen, Hamburg zur Fahrradstadt zu machen. Gelingt das aus Sicht der Menschen, die in Hamburg mit dem Rad unterwegs sein wollen? Jakobi: „Wir sind gespannt, ob die bisherigen punktuellen Verbesserungen für den Radverkehr dank weniger Leuchtturmprojekte einen messbaren Effekt auf das stadtweite Fahrradklima haben.“

Auch die für Verkehr und Sicherheit zuständigen Behörden dürften gespannt sein, wie ihre Bemühungen beim Rad fahrenden Wahlvolk ankommen. Immerhin steht im März 2025 eine Bürgerschaftswahl an, bei der das Thema Verkehr eine womöglich entscheidene Rolle spielen wird.

Die Ergebnisse aus 2022 zeigten in einigen Punkten positive Entwicklungen, viele wichtige Bereiche hingegen fielen krachend durch. Als gut bewerteten Hamburgs Radfahrende beim letzten Klimatest das öffentliche StadtRAD-Leihsystem (Note 2,0) und die zahlreichen in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen (2,3). Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,8) erzielt einen zumindest befriedigenden Wert. Besonders schlecht wird die Breite der Hamburger Radwege bewertet (Note 4,9), ebenso wie die ungenügende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (4,9) und die Sicherheit beim Radfahren in der Stadt (4,6).

Neu 2024: Regional differenzierte Bewertung einzelner Bezirke

Beim aktuellen Fahrradklima-Test können die Teilnehmer*innen erstmals nach Bezirken und Stadtteilen regional aufgeschlüsselt den Stand der Dinge in Sachen Radverkehr bewerten. „Das wird zeigen, ob wesentliche Unterschiede zwischen der City und den Randbezirken bestehen“, so Jakobi. Damit lässt sich erstmals unterscheiden, ob die Maßnahmen des Senats Mobilitätswende auch in der Fläche und in den äußeren Stadtteilen bei den Radfahrenden ankommen oder ob sie nur auf das Zentrum beschränken 

Die Umfrage läuft noch bis zum 30.11.2024, teilnehmen kann jede*r auf fahrradklimatest.de. Das Beantworten der Fragen dauert nur ein paar Minuten. Die Ergebnisse für Deutschland werden im Frühjahr 2025 im Bundesverkehrsministerium in Berlin vorgestellt, auch in Hamburg wird der ADFC einen Pressetermin für die Medien anbieten.