
Große Freude über die zukünftige Schulstraße: SchülerInnen der Rellingerstraße im Juli 2025 © Elternrat Rellingerstraße
Schulwegplanung in Hamburg
Viele Hamburger Schulwege sind unsicher und unübersichtlich. Fehlende Querungen, Elterntaxis und wildes Parken machen sie zur Herausforderung. Wir zeigen, wer zuständig ist – und wie ihr Verbesserungen erreichen könnt.
Warum sichere Schulwege wichtig sind
Viele Schulwege in Hamburg sind nicht kindgerecht gestaltet: Es mangelt an sicheren Querungen, Elterntaxis verstopfen die Straßen vor der Schule, und Fußwege werden oft zugeparkt. Häufig fehlt es an Platz, Sichtbarkeit und Sicherheit – für Kinder ebenso wie für Jugendliche. Rund um viele Schulen besteht daher dringender Handlungsbedarf. Doch wer ist eigentlich für sichere Schulwege zuständig?
Zuständigkeiten und Abläufe
In Hamburg gibt es keine zentrale Stelle, die die Schulmobilität koordiniert. Die Verantwortung ist auf verschiedene Akteure verteilt: Bezirksämter sind für die übergeordnete Planung zuständig. Ansprechpartner*innen finden sich in den jeweiligen Mobilitätsabteilungen.Die Polizei bewertet die Sicherheit vor Ort und entscheidet, ob Maßnahmen notwendig sind. Die Verkehrsabteilungen der Polizeikommissariate (PKs) können verkehrsrechtliche Anordnungen treffen – etwa Tempo-30-Zonen, Zebrastreifen oder Parkverbote. Schulwegplanung erfolgt also meist in Kooperation zwischen Polizei und Bezirksamt.
Wie Verbesserungen angestoßen werden
Schüler*innen, Eltern und Schulen, die Verbesserungen erreichen wollen, müssen sich in der Regel selbst an die zuständigen Behörden wenden.
Typischer Ablauf:
- Probleme melden – Eltern, Schüler*innen, Lehrkräfte oder Schulleitung weisen auf Gefahrenstellen hin.
- Begehung vor Ort – Polizei und Bezirk prüfen die Situation.
- Maßnahmen prüfen – Wird Handlungsbedarf festgestellt, kann eine Umsetzung erfolgen – etwa Markierungen, bauliche Anpassungen oder Geschwindigkeitsbeschränkungen.
In der Praxis passiert jedoch oft wenig. Häufig werden Schulen auf später vertröstet oder Anträge wie etwa für Tempo 30 abgelehnt.
Politische Wege nutzen
Wenn Anfragen bei Polizei oder Bezirksamt nicht zum Ziel führen, kann der Weg über die Politik helfen. Über Verkehrsausschüsse der jeweiligen Bezirksversammlungen können Eingaben oder Anträge gestellt werden, in denen bestimmte Maßnahmen für die Schulwegsicherheit gefordert werden. Mehrere Hamburger Schulen haben diesen Weg bereits genutzt – zum Beispiel, um Schulstraßen einzurichten. Weiterführende Informationen und Beschlüsse zum Thema Schulwegsicherheit findest du im blauen Kasten rechts
Engagement vor Ort: Gemeinsam aktiv werden
Für sichere Schulwege braucht es häufig die Initiative von Eltern, Schülerinnen, Lehrerinnen und Schulleitungen. Besonders bei baulichen Veränderungen sind Geduld und Durchhaltevermögen gefragt, denn Planungsprozesse dauern oft lange.
Darum lohnt es sich, sich zusammenzuschließen:
- Gründet eine AG Schulweg oder schließt euch bestehenden Arbeitsgruppen an.
- Sprecht den Elternrat an – oft gibt es bereits Erfahrungen oder Kontakte aus früheren Initiativen.
- Bindet Schüler*innen ein, z. B. über Schüler*innenrat
- Vernetzt euch mit weiteren Initiativen, wie z. B. dem ADFC Hamburg, um fachliche Beratung, Unterstützung bei Aktionen oder Lobbyarbeit zu erhalten.
Dokumentiert eure Erfahrungen, damit Wissen von einer Elterngeneration zur nächsten weitergegeben werden kann.
So kann langfristig und kontinuierlich an der Verbesserung der Schulwege gearbeitet werden.
Sichere Schulwege entstehen nur, wenn viele Akteur*innen zusammenarbeiten – Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Doch der entscheidende Anstoß kommt oft von Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen selbst. Mit Engagement, Ausdauer und Vernetzung können wir Hamburg Schritt für Schritt zu einer Stadt machen, in der Kinder sicher und selbstständig unterwegs sind.Du willst dich für sichere Schulwege einsetzen und brauchst Unterstützung? Wir beraten dich gerne zu Zuständigkeiten, Planungsschritten und möglichen Aktionen.
Kontakt: schule [at] hamburg.adfc.de









