Brückenschlag in Barmbek

Brückenschlag in Barmbek. © Andrea Kupke

Brückenschlag in Barmbek

Im Rahmen der integrierten Stadtteilentwicklung wurde in Barmbek eine neue Brücke über den Osterbekkanal gebaut, die den südlichen und nördlichen Teil der Maurienstraße wieder verbindet.

Das Schöne: die Brücke ist nur für Fuß- und Radverkehr vorgesehen.

Zu Fuß optimal

Südliche Wohnquartiere sind darüber attraktiv u.a. an den Bahnhof Barmbek, den Museumshof, die Bücherhalle und die Einkaufsmöglichkeiten an der Fuhle angebunden. Die Brücke bietet gerade zu Fuß eine ruhige Alternative zur durch Kfz stark befahrenen Bramfelder Straße und auch zur Hufnerstraße. Der Weg ist beispielsweise für Kindergruppen vom Barmbeker Bahnhof über den Museumshof, die neue Brücke und Flachsland bis zum Puppentheater nun deutlich attraktiver geworden. Zu Fuß wird die Brücke wenige Tage nach der feierlichen Eröffnung am 18. November bereits gut angenommen.

Verbesserungspotential fürs Rad

Grundsätzlich wird die Brücke für innerquartierliche Wegebeziehungen genutzt werden und nicht als Teil eines übergeordneten Verkehrsnetzes. Da der nördliche Teil der Maurienstraße mit seinem groben Kopfsteinpflaster zum Radfahren ungeeignet ist, wird von Radfahrenden sicherlich der Weg über den Osterbekweg und den Museumsvorplatz / Bert-Kaempfert-Platz gewählt, mit dem Ziel Bahnhof Barmbek oder über den Osterbekweg direkt auf die im Bau befindliche neue Radverkehrsinfrastruktur (PBL) der Hufnerstraße auf der Veloroute 5.

Leider befindet sich am südlichen Ende der Brücke eine Umlaufsperre, die zwar durchfahrbar ist, weil die Bügel weit auseinander stehen und auch nicht überlappen, die jedoch im Dunkeln wegen ihrer dunkelgrauen Farbe schwer zu erkennen ist. Bei Schmuddelwetter oder Dunkelheit besteht dadurch Unfallgefahr. Außerdem fragt sich Radfahrerin unwillkürlich nach dem Sinn dieser Barriere, die auch den Fußverkehr zwingt, aufeinander zu warten. Um PKW vom Befahren der Brücke abzuhalten, wären Poller ausreichend gewesen, diese würden den Fuß- und Radverkehr nicht einschränken.

Die Anbindung an die Straße Flachsland ist konzeptionell für den Radverkehr offensichtlich nicht gewollt. Radfahrende landen, von der Brücke kommend, direkt auf dem Gehweg und ohne jegliche Möglichkeit, rechtskonform auf die Fahrbahn zu gelangen. Hier wäre eine gestaltete Aufleitung auf die Fahrbahn wünschenswert. Parkende Kfz behindern momentan dort die Sicht, wo Radfahrende sich aufstellen können sollten.

Noch sind die Bauarbeiten nicht abgeschlossen, denn eine Grünanlage rund um den südlichen Brückenkopf soll bis zum Kanal hinunter zukünftig für alle nutzbar werden. Im Rahmen dieser weiteren Umbauten sollte auch noch etwas für die südliche Anbindung getan werden:

  • Die Umlaufsperre sollte unbedingt mit reflektierender Folie beklebt werden.
  • Die Durchfahrt zur Fahrbahn Flachsland muss frei von parkenden Kfz gehalten werden.
  • Ein "Radfahrer frei" sollte die Überfahrt über den Gehweg an der Stelle erlauben.

Andrea Kupke

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