Gute Beispiele: Umgang mit Kopfsteinpflaster
Ein paar Lösungen, wie Kopfsteinpflasterstraßen für den Radverkehr hergerichtet werden können.
Eulenkamp (südl. Ring 2): Radfahrstreifen aus Asphalt
[20.04.2023] Der Eulenkamp liegt an der Grenze zwischen HH-Nord und Hamburg Wandsbek.
Die Strecke gehört zur Veloroute 6 und hatte einen historischen Kopfsteinpflaster-Belag. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz fanden die Beteiligten einen guten Kompromiss: Das historisch wertvolle Pflaster blieb im Bereich der Kernfahrbahn erhalten - darauf fahren Kraftfahrzeuge. Beidseitig der nun schmaleren Fahrbahn sind asphaltierte Radfahrstreifen hergestellt.
Frickestraße: In der Mitte asphaltiert
[21.04.2016] Die Frickestraße in Eppendorf endet südlich der Martinistraße als Sackgasse. Nun wurde in der Fahrbahnmitte ein 5 m breiter Streifen asphaltiert.
Für Radfahrende war dieses Verbindungsstück zwischen Tarpenbekstraße (Ring 2) und der Martinistraße durch sehr unebenes Kopfsteinpflaster nahezu unbenutzbar. Radler*innen mieden die Straße oder nutzten den Gehweg und störten damit die Fußgänger. Durch den Asphalt ist die Straße jetzt als Abkürzung nutzbar. An den Fahrbahnrändern werden die Autos weiterhin auf dem Pflaster abgestellt. Am südlichen Ende ist der Durchlass gegen Falschparker gesichert.
Insgesamt ist dies eine gelungene Lösung im Umgang mit Kopfsteinpflaster: Der Charakter der Straße wird erhalten und die Fahrbahn gleichzeitig für Radverkehr gut nutzbar.
Hellbrookstraße (östl. Rübenkamp): Schutzstreifen aus Asphalt
[29.07.2014] In der Hellbrookstraße fahren Radfahrer*innen nun auf der Fahrbahn neben dem Kopfsteinpflaster.
Im Teilstück der Hellbrookstraße zwischen Rübenkamp und Fuhlsbüttler Straße liegt Kopfsteinpflaster, das die Regionalpolitik auch erhalten wollte. Anfang 2014 erhielt die Fahrbahn an beiden Rändern einen Schutzstreifen aus Asphalt. In den Nebenflächen wurde der Radweg zurückgebaut und den Parkplatzflächen bzw. dem Gehweg zugeschlagen. Insgesamt ist die Straße jetzt übersichtlicher als vor dem Umbau. Die Parkstände sind so breit, dass Radfahrende auf den Schutzstreifen genügend Seitenabstand zu abgestellten Autos halten können.
Autofahrerinnen halten gelegentlich in zweiter Reihe, so dass Radfahrer*innen über das Pflaster ausweichen müssen. Das erfordert vor allem bei nasser Fahrbahn besondere Aufmerksamkeit. Insofern gilt aus Radfahrsicht: Die Führung auf der Fahrbahn mit asphaltierten Streifen ist zwar erheblich besser als die Lage vor dem Umbau. Ein Asphaltieren der gesamten Fahrbahn wäre allerdings noch besser. Die Lösung mit Asphalt lediglich am Fahrbahnrand sollte also den Straßen vorbehalten bleiben, in denen das Kopfsteinpflaster unbedingt erhalten werden muss.
Hellbrookstraße (westl. Rübenkamp): Gesamte Fahrbahn asphaltiert
[2012] Die Hellbrookstraße zwischen Rübenkamp und Saarlandstraße hatte ein sehr unebenes Kopfsteinpflaster. Die Radwege waren in erheblich beschädigtem Zustand und wurden regelmäßig zugeparkt. Mit dem Asphaltieren der gesamten Fahrbahn und dem Markieren von Schutzstreifen sind attraktive Radfahrmöglichkeiten entstanden.
Hartzlohplatz: Radweg durch Pflasterfläche
Die Straße Hartzlohplatz in Barmbek ist auf Höhe Rungestraße unterbrochen für den Kfz-Verkehr. Für den Rad- und Fußverkehr besteht eine Wegeführung zur Meister-Francke-Straße. Die Oberfläche des Platzes ist aus Pflastersteinen. Hindurch verläuft ein Radweg aus Betonsteinpflaster. Der Radweg wäre besser breiter, der Gehweg sollte barrierefrei sein. Das Beispiel zeigt aber auch jetzt, wie eine historische Pflasterfläche erhalten und dennoch grundsätzlich ein nutzbarer Durchlass für nichtmotorisierten Verkehr hergestellt werden kann.