Julian Lindner

Julian Lindner © privat

Mehr als nur ein BUFDI

 

Julian Lindner hat nach seinem Abitur im Sommer 2019 von September 2019 bis August 2020 beim ADFC Hamburg seinen Bundesfreiwilligendienst absolviert. Seit einem Jahr studiert er Stadtplanung an der HafenCity Universität in Hamburg.

 

Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, als Bundesfreiwilliger im ADFC anzufangen?

Ich habe mich schon vor dem Abi ein bisschen für Verkehrspolitik interessiert, aber den ADFC kannte ich bis dahin nur vom Hörensagen. Als ich mir dann eine Liste mit möglichen Stellen angeschaut habe, fand ich die ADFC-Ausschreibung interessant. Ich habe mich beworben, und dann ging das alles ganz schnell.

Aber du bist auch schon als Schüler Fahrrad gefahren, oder?

Ja, klar. Durch die Zeit beim ADFC kam dann noch das Interesse für Stadtplanung dazu. Das hat sich ganz gut ergänzt.

Wie würdest du deine Zeit beim ADFC denn rückblickend bewerten?

Persönlich habe ich mich im Lauf dieses einen Jahres sehr stark weiterentwickelt – von einem eher orientierungslosen Schulabgänger hin zu einem Menschen, der eine ziemlich genaue Idee davon hat, wo er hin und was er machen will. Ohne das Bufdi-Jahr wäre ich vermutlich nicht auf die Idee gekommen, Stadtplanung zu studieren. Als ich angefangen habe, da ging es gleich mit dem Jugend-Fahrrad-Festival los. Da bin ich schnell ins kalte Wasser geschmissen worden, was natürlich ziemlich stressig war, aber auch richtig gut. Ich hatte sofort zu tun und war in viele Abläufe eingebunden, das hat mir sehr geholfen.

Was hast du sonst noch für Aufgaben übernommen?

Inhaltlich bin ich vor allem bei der Gründung der Bündnis Mobilität und beim Tempo-30-Projekt eingestiegen. Überhaupt hat sich die Kampagnenarbeit in dieser Zeit ja auch stark entwickelt. Da habe ich eine Menge gelernt und mitgenommen. Danach kam die Umstellung der Webseite auf das System des Bundesverbandes, die hat viel Arbeitszeit gekostet. Und fast gleichzeitig kam auch der Wechsel in der Geschäftsführung von Johanna zu Sünje. Mit ihr habe ich die ganze Zeit sehr eng zusammengearbeitet. Wir waren ja beide neu, das hat uns bestimmt auch irgendwie verbunden. Das Jugend-Fahrrad-Festival und damit eigentlich der ganze Bereich Jugendarbeit ist dann weggefallen, darum habe ich recht viele technische Dinge übernommen.

 

"Ich drehe gerne nochmal spät abends eine Runde, das finde ich dann meist sehr entspannend, aber in der Hauptverkehrszeit nervt es sehr."

 

Wie empfindest du das Radfahren in Hamburg heute? Überwiegt der Spaß oder eher der Nerv?

In der Stadt Fahrradfahren, das ist für mich eine Art Hassliebe. Ich drehe gerne nochmal spät abends eine Runde, das finde ich dann meist sehr entspannend, aber in der Hauptverkehrszeit nervt es sehr. Generell habe ich aber schon das Gefühl, dass die Akzeptanz durch die Autofahrer*innen im Lauf der Jahre tendenziell besser geworden ist. Und auch in Bezug auf die Verkehrssituation hat sich eine Menge getan, allein dadurch, dass die Planungen durch die Verkehrsbehörde inzwischen viel schneller vorangetrieben werden als zuvor.

Wo sollte der ADFC deiner Meinung nach verstärkt Schwerpunkte setzen?

Die Verkehrspolitik finde ich total wichtig, und da ist ja – auch durch die Aktivitäten und Kampagnen des ADFC – eine Menge passiert in der Stadt. Im Gegensatz dazu sind die Touren, was die Außenwirkung in meiner Generation angeht, eher weniger zielführend. Ich glaube, das ist eher eine Sache der Älteren. Obwohl, vielleicht wäre es cool, mal eine Tour in Verbindung mit verkehrspolitischen Themen anzubieten, vielleicht zu den „schönsten“ Baustellen Hamburgs. Die Ampel an der Hohenfelder Bucht, da am unteren Ende der Langen Reihe, die müsste auf jeden Fall mit rein.

Braucht Hamburg den ADFC?

Auf jeden Fall! Gäbe es den ADFC nicht, wäre die verkehrspolitische Situation in der Stadt mit Sicherheit sehr viel schlechter. Ich glaube nicht, dass wir dann beispielsweise Protected Bikelanes bekommen würden.

Rad fahren ist …?

Fortbewegung und Spaß.

Hast du noch Lust auf das A- oder B-Spiel?

Klar, das habe ich doch beim ADFC kennen gelernt.

Unterstrichen: Julians Wahl. 

  • Alltag oder Freizeit?
  • Tagestour oder BikePacking?
  • Tourenrad oder Mountainbike?
  • Fixie oder 27 Gang?
  • Tourenrad oder Rennrad
  • 35 mm oder 25 mm?
  • Helm oder keinen Helm?
  • Critical Mass oder Sofa?
  • Rot oder grün?
  • Auch-Autofahrer oder Purist?
  • Radfahrstreifen oder Protected Bike Lane?
  • Autofrei oder autoarm?
  • Fahrradkarte oder Navi?
  • Strava oder Komoot?
  • Sport oder Genuss?
  • Genuss oder Alltag?
  • E-Bike oder Auto?
  • Allein oder in der Gruppe?
  • Banane oder Müsliriegel
  • Selber schrauben oder schrauben lassen?

Das Gespräch führte Leo Strohm für die RadCity.

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Vorstand des ADFC Hamburg

Ausblick des Vorstandes

Wir haben in vierzig Jahren Vereinsgeschichte einiges erreicht. Trotzdem wollen wir uns jetzt nicht auf unseren Erfolgen…

https://hamburg.adfc.de/artikel/mehr-als-nur-ein-bufdi

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    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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