Tempo 30
Der ADFC setzt sich mit zwei Mitmach-Kampagnen für viel mehr Tempo 30 in Hamburg ein. Mit Hilfe unserer Webtools kannst du selbst für Tempo 30 an bestimmten Straßenabschnitten sorgen. Wir unterstüzten dich dabei!
Tempo 30 macht die Straßen sicherer, bringt mehr Lebensqualität, Gesundheit und Wohlbefinden in die Stadt und ist besser fürs Klima. Dabei kommen alle entspannter und dennoch zügig ans Ziel. Unsere Vision ist ein stadtweites Regeltempo von 30 Km/h, an besonders schützenswerten Orten auch langsamer. Nur an begründeten und zumutbaren Straßenabschnitten wird Tempo 50 erlaubt. Bis dahin sollen die Menschen, zumindest überall da, wo es nötig ist, durch Tempo 30 vor Stress, Lärm, Luftschadstoffen und den schlimmen Folgen von Unfällen geschützt werden.
Deine Aktion für Tempo 30 vor Ort
Du kannst mit Hilfe unserer Webtools selbst für Tempo 30 an bestimmten Straßenabschnitten sorgen. Dabei berufen wir uns auf zwei Fälle, in denen die Straßenverkehrsordnung Tempo 30 statt Tempo 50 innerorts vorsieht:
Tempo 30 an sozialen Einrichtungen
Im Fokus stehen zum Beispiel Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen oder Krankenhäuser. Von den mehr als 1.800 sozialen Einrichtungen in Hamburg sind immer noch mehrere hundert gar nicht durch Tempo 30 geschützt und für viele weitere fehlt Tempo 30 im näheren Umfeld.
Tempo 30 zum Schutz der Anwohner*innen
Für Anwohner*innen von viel befahrenen Straßen bringt die Reduktion des Tempos auf 30 ein relevanter Schutz vor Lärm und Luftschadstoffen. Der Lärm reduziert sich zum Beispiel im Unterschied zu Tempo 50 so weit, als würde nur noch die Hälfte der PKW und LKW vorbeifahren.
Was will der ADFC erreichen?
Hamburg soll die Möglichkeiten in der Straßenverkehrsordnung für die Ausweitung von Tempo 30 voll ausnutzen. Mit den Aktionen "Tempo 30 für Anwohner*innen" und "Tempo 30 an sozialen Einrichtungen" schaffen wir erst einmal konkrete Abhilfe. Aber es soll natürlich nicht bei einem Flickenteppich von kurzen Tempo-30-Strecken bleiben.
Hamburg soll Tempo 30 (wo nötig langsamer) zügig überall da einführen
- wo Anwohner*innen und Passant*innen mit Lärm und schlechter Luft von KFZ belastet sind
- wo sich gehäuft besonders schützenswerte Menschen (Kinder, Senior*innen, Patient*innen) aufhalten oder sich mit dem Rad oder zu Fuß im Verkehr bewegen.
- wo sich viele Menschen draußen aufhalten, zu Fuß gehen oder radfahren, oder
- wo Radfahrende auf der Straße ohne ausreichend geschützte und breite Radfahrstreifen fahren
Der ADFC will bundesweit Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts durchsetzen, d. h. für eine höhere Geschwindigkeit auf einzelnen Strecken muss es eine abgewogene Einzelfallbegründung geben. Der ADFC ist Teil des Bündnisses "Pro Tempolimit".
Darum Tempo 30!
Die positiven Wirkungen von Tempo 30 für mehr Sicherheit, bessere Gesundheitsbedingungen und einen angenehmen Aufenthalt draußen sind durch Studien belegt. Dabei dauert die Fahrt für KFZ nur geringfügig länger. Denn wichtiger für die Reisezeit ist der Verkehrsfluss, der durch Tempo 30 sogar verbessert werden kann.
Hamburg hat ein Problem mit zu viel KFZ, deshalb zu viel Lärm, zu schlechter Luft, Stress und die ständige Gefährdung durch Unfälle. In 200 französischen Städten, die 2020 Tempo 30 flächendeckend eingeführt haben, sind die schweren und tödlichen Unfälle um 70 Prozent zurückgegangen! Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt flächendeckend Tempo 30 innerorts.