Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Hamburg e. V.

Hier in der Bargteheider Straße fehlt die Radwegmarkierung, was gerade bei hochfrequentierten Gehwegüberfahrten vor Gewerbebetrieben problematisch ist.

Hier in der Bargteheider Straße fehlt die Radwegmarkierung, was gerade bei hochfrequentierten Gehwegüberfahrten vor Gewerbebetrieben problematisch ist. © Hartmut Schenk

Die B75 in Wandsbek

Entlang der B 75 in Wandsbek sind die Rad- und Gehwege zum Teil in einem erbärmlichen Zustand.

Entlang der B 75 in Wandsbek sind die Rad- und Gehwege zum Teil in einem erbärmlichen Zustand. Der motorisierte Verkehr hat hier in den letzten Jahren zwar um zwanzig Prozent abgenommen, aber angesichts der politischen Verhältnisse ist es weiter undenkbar, einen der vier Fahrstreifen zu einer komfortablen Radroute umzuwidmen. Da freut man sich, wenn wenigstens die vorhandene Infrastruktur grundlegend saniert wird, so geschehen in diesem Winter zwischen Am Pulverhof und Scharbeutzer Straße.

Alles so schön grau hier! 

Am Ende aber wundert sich der/die gemeine Radfahrende: „Wo ist nur der Radweg geblieben?“ Wo vorher ein klassischer Hochbord-Radweg parallel zum Gehweg verlief, ist nun die Nebenfläche in kompletter Breite einheitlich grau gepflastert und die Beschilderung klärt auf: Das ist jetzt ein gemeinsamer Geh- und Radweg. Die Anlage 2 zur Straßenverkehrsordnung erklärt zum Verkehrszeichen 240: „Der Radverkehr darf nicht die Fahrbahn, sondern muss den gemeinsamen Geh- und Radweg benutzen (Radwegbenutzungspflicht). Dabei ist auf den Fußverkehr Rücksicht zu nehmen. Der Fußverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Erforderlichenfalls ist die Geschwindigkeit an den Fußverkehr anzupassen.“

Chance vertan! 

An kurzen Engstellen mag eine gemeinsame Führung noch in Ordnung sein, aber hier ist zum Teil richtig viel Platz. So stehen auf fast dreihundert Metern Länge gut fünf Meter Breite zur Verfügung, was für einen komfortablen Radweg mit neuer Regelbreite von 2,50 Metern – ohne Unterschreitung der Regelmaße für den Gehweg (!) – „dicke“ reichen würde. Auf weiteren fast dreihundert Metern wäre – ebenfalls ohne Unterschreitung der Regelmaße – ein Radweg von mindestens 1,70 Meter Breite möglich gewesen; auch hier hat man sich für gemeinsame Geh- und Radwege entschieden. Im Ergebnis gibt es nun auf einer 1,7 Kilometer langen Strecke nur 610 Meter Radwege und die haben nicht die mögliche Breite. Schade, Chance vertan! 

Kurzsichtig!

Aus unserer Sicht wurde hier sehr kurzsichtig gehandelt: Zurzeit ist der Fußverkehr auf dem Abschnitt Am Pulverhof/Birkenallee neben dem Park beziehungsweise dem Grünstreifen noch überschaubar, aber im Jahr 2027 wird Am Pulverhof eine S-Bahnstation der S4 eröffnet. Daher hätte der ADFC zu dieser Umplanung gern im Vorwege Stellung genommen, aber die Pläne für solche Instandsetzungsmaßnahmen werden leider nicht verschickt, da sich ja „nichts Wesentliches“ verändert …

Hartmut Schenk

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