Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Hamburg e. V.

Die Elbchaussee wird fahrradfreudlicher

Piktogramme und zumindest ein Hauch von Kogenhagener Radweg - so könnte es bald an der Elbchaussee aussehen. © Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG)

Neues aus den Bezirken: Altona

Nicht erst seit der Bürgerschaftswahl im letzten Jahr ist die Verkehrssituation auf Hamburgs Straßen und Radwegen in aller Munde. Was hat sich seither in den Bezirken aus Sicht der Radfahrenden verändert, verbessert, verschlechtert? Heute: Altona.

Die Elbchaussee ist das bei weitem prominenteste Projekt im Hamburger Westen und beschäftigt uns als Bezirksgruppe Altona seit Jahren. Die neun Kilometer lange Ost-West-Verbindung verfügt bis heute über keinen einzigen Meter Infrastruktur für den Radverkehr. Trotz ihres langen, geradlinigen Verlaufs wird sie von vielen Radfahrer*innen gemieden. Der motorisierte Verkehr mitsamt Bussen und LKWs sowie der teils sehr schmale Straßenquerschnitt geben einem das Gefühl, hier mit dem Rad unerwünscht zu sein.

Eine zähe Planungsphase

Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) plante hier 2012 zunächst einige Schutzstreifen in Minimalbreite, und auch nur östlich von Teufelsbrück. Es war offensichtlich, dass sich mit diesen Maßnahmen die Sicherheit des Radverkehrs nicht verbessern lassen würde. Als Hamburg Wasser ankündigte, ab 2018 Leitungen unter der Elbchaussee erneuern zu wollen, wurden die Maßnahmen zunächst verschoben, um die Straße nicht mehrfach aufzureißen. 2018 wurde dann ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren gestartet, in dessen Verlauf deutlich wurde, dass sich eine Mehrheit der Bürger*innen eine durchgehende, sichere und komfortable Radinfrastruktur wünscht. 2019 wurden die Planungen für den Teil östlich des Hohenzollernrings abermals unterbrochen, weil zunächst überprüft werden sollte, ob aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens Radfahrstreifen hier überhaupt möglich seien, oder ob man den Radverkehr über Umwege leiten müsse. 

Teilerfolge

Inzwischen sind die Planungen für den westlichen Teil der Elbchaussee abgeschlossen. Noch im März sollen die Bauarbeiten beginnen. Wir konnten in intensiven Gesprächen mit der Behörde durchaus noch etliche Verbesserungen erreichen, so zum Beispiel den Bau sogenannter Kopenhagener Radwege an einigen Stellen (Teufelsbrück, Holztwiete). Dennoch: Am Status quo soll sich wenig ändern, auch künftig wird hier der motorisierte Individualverkehr die Hauptrolle spielen. Aber wer weiß, vielleicht bekommen wir wenigstens während der dreijährigen Bauphase auf der dann autofreien Fahrbahn einen 1-A-Radschnellweg – das zumindest fordert die BG Altona.

Hans-Jörg Rüstemeier

Dieser Artikel stammt aus der aktuellen RadCity 01/2021

Komm in die Bezirksgruppe Altona

Hilf uns, Altona fahrradfreundlicher zu gestalten!

Verwandte Themen

Zur Hogendiekbrücke bei Steinkirchen

Zur Hogendiekbrücke bei Steinkirchen

Länge der Tour: 54,9 km

Start: S-Neugraben

Ziel: Fähranleger Finkenwerder

So war STADTRADELN 2020

... Besondere Rahmenbedingungen auch für STADTRADELN!

Was genau stattfand und wie ihr Hamburg auf Platz vier geradelt…

Gruppe von Radfahrern beim Übersetzen eines Flusses

Komm auf Touren!

Du möchtest gemeinsam mit anderen Radfahren? Du hast Lust auf neue Strecken und unbekannte Ecken in und um…

Projekt QuartiereFürMenschen in Eimsbüttel 2021

40 Jahre Jubiläum - Tag 38

Schon Anfang 1994 griff das ADFC-Magazin die Vision vom „Wohnen ohne Auto“ auf. Weniger Lärm und Abgase, weniger…

Baumpark und Kalkgrube

Baumpark und Kalkgrube

Länge der Tour: 57,7 km

Start: U-Hagendeel

Ziel: S-Pinneberg

Die aktuelle Situation in Volksdorf, Claus-Ferck-Straße

Projekt „Flaniermeile Volksdorf"

Wie schwer es ist, einen Ortskern für die Menschen attraktiver zu machen.

Die Hauptverkehrsstraße im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg mit zwei Lastkraftwagen

Verkehrswahnsinn oder Fahrradstadt Wilhemsburg?

Wie wär’s am Wochenende mal mit einem Fahrradausflug Richtung Wilhelmsburg? Die Sonne lacht und die Vorfreude wächst:…

Uwe Jancke

Im Einsatz für den ADFC

Uwe Jancke (Jahrgang 1944) ist in der verkehrspolitischen Szene der Stadt bekannt wie ein bunter Hund. Kein Wunder,…

Ein Radweg wird vor der Kreuzung zu einem Radfahrstreifen. Die Fahrbahnampel zeigt grün.

Welche Ampel gilt für den Radverkehr

Nach welchem Ampelsignal muss sich eine Radfahrer*in richten? Dabei gibt es einiges zu beachten.

https://hamburg.adfc.de/artikel/neues-aus-den-bezirken-altona-1

Bleiben Sie in Kontakt