40 Jahre Jubiläum - Tag 6
Fahrrad und Öffentliche Verkehrsmittel sollen die Speerspitze der Verkehrswende bilden. Überhaupt sollen sie sich ergänzen und einander innig zugetan sein. Doch das war nicht immer so.
Es gab Zeiten, da wurden Fahrräder bei der Bahn als „Sperrgut“ bezeichnet. Obwohl es eigentlich ganz pragmatisch und gar nicht mal unpraktisch zuging: Es gab einen Gepäckwagen im Verbund, die großen Türen wurden geöffnet, die Räder wurden gemeinsam hinein und hinaus gewuchtet und fix ging es weiter. Aber natürlich mussten auch noch Fahrscheine – ja, so hieß das damals – für das Rad gekauft werden. Das wurde spätestens dann nervig, als der Automat überall Einzug hielt und man in dessen Untiefen nach dem richtigen Ticket suchen musste.
Dagegen regte sich schnell vielstimmiger Protest unter Führung des ADFC, der 1992 schließlich belohnt wurde: Der HVV hatte ein Einsehen und erlaubte die kostenlose Fahrradmitnahme in allen U-, S- und A-Bahnen und manchmal sogar im Bus. Noch aber gibt es Sperrzeiten – werktags von von 6 bis 9 und von 16 bis 18 Uhr. Noch!
Michael Lutter