Radwegqualität anschaulich dargestellt, 1998

Radwegqualität anschaulich dargestellt, 1998 © ADFC Hamburg

40 Jahre Jubiläum - Tag 20

Eines der Themen, das den ADFC seit seiner Gründung begleitet, ist die Radwegbenutzungspflicht. 1998 wies der Fahrradclub mit dieser Karte darauf hin, auf welchen Radwegen überhaupt eine Benutzungspflicht gelten könnte (grün markiert).

Denn trotz der Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung von 1997 wollte die Innenbehörde damals auf fast allen Radwegen in Hamburg die Benutzungspflicht belassen und ließ entsprechende Schilder aufstellen.

Radverkehr gehört aber als Fahrzeugverkehr grundsätzlich auf die Fahrbahn. Nur in Ausnahmefällen darf die Behörde mittels eines blauen Schildes die Radler*innen auf einen Radweg zwingen. Allerdings darf sie dieses Fahrbahnfahrverbot auch nur dann aussprechen, wenn die Benutzungspflicht notwendig ist, eine erhöhte Gefährdung von Radfahrenden auf der Fahrbahn nachgewiesen wurde und der benutzungspflichtige Radweg Qualitätskriterien hinsichtlich Oberfläche, Breite und dergleichen erfüllt. Doch selbst dann gelten Ausnahmen: Wenn der Radweg durch Falschparker*innen, Grünwuchs, Baustelle, Eis und Schnee usw. unbenutzbar ist, entfällt auch die Benutzungspflicht.

Anhand der Karte zeigte der ADFC damals öffentlichkeitswirksam, welche Radwege allein schon wegen ihres unzureichenden baulichen Zustands den Bedingungen für eine Benutzungspflicht nicht genügten (rot markiert). „Nur rund zwanzig Prozent der Hamburger Radwege erfüllen die Anforderungen an benutzungspflichtige Radwege, wie sie die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung vorschreibt“, heißt es in der ADFC-Pressemitteilung vom Juni 1998.

Um diese Position gegenüber der Behörde durchzusetzen, unterstützte der Fahrradclub in der Folge einige letztlich erfolgreiche Widersprüche gegen die Benutzungspflicht bestimmter Radwege.

Mehr über unseren Kampf gegen die Radwegbenutzungspflicht findet ihr in diesem Artikel sowie in der Jubiläumsausgabe der RadCity. Sie erscheint am 2. Dezember.

Ulf Dietze

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

Kreuz und quer durch die Wedeler Marsch

Kreuz und quer durch die Wedeler Marsch (Tour 4)

Länge der Tour: 56,8 km

Start: S-Wedel

Ziel: S-Iserbrook

JugendFahrradFestival 2019 in Hamburg

40 Jahre Jubiläum - Tag 26

Ein Wochenende voller Spaß und Erlebnisse rund ums Fahrrad – das verspricht das ADFC-JugendFahrradFestival (JuFaFe).…

Torsten Prinzlin heute und 1987

Interview mit Torsten Prinzlin

Torsten Prinzlin wurde schon Mitte der 1980er-Jahre im ADFC Hamburg aktiv und engagierte sich in der Redaktion der…

Fahrradparkplätze im Bereich der Geschäfte

Gute Beispiele: Fahrrad-Anlehnbügel (auch) gegen Falschparker*innen

Fahrradstellplätze sind notwendig für den Radverkehr. Sie können außerdem die Verkehrssicherheit erhöhen.

Radtourbeschreibung analog, ca. 1988

40 Jahre Jubiläum - Tag 30

Navigieren ohne Navi – geht das!? Aber klar. Die Radtourbeschreibungen des ADFC Hamburg, bestehend aus einem sechzehn…

Vorstand des ADFC Hamburg

Ausblick des Vorstandes

Wir haben in vierzig Jahren Vereinsgeschichte einiges erreicht. Trotzdem wollen wir uns jetzt nicht auf unseren Erfolgen…

Frank Bokelmann

Kampf gegen Radwege-Benutzungspflichten

Frank Bokelmann war von 1996 bis 2008 aktiv im ADFC Hamburg. Seine Klagen gegen Radwege- Benutzungspflichten sind…

Durch Marsch und Geest in die Harburger Berge

Durch Marsch und Geest in die Harburger Berge

Länge der Tour: 58,2 km

Start und Ziel: S-Neugraben

Fahrtrichtung Osten, stadtauswärts: Der Radverkehr wird vorübergehend über eine durch Baken abgetrennte Spur auf der Fahrbahn geführt

Gute Beispiele: Baustellenführung

Selten sind in Hamburg Radverkehrsführungen an Baustellen richtig gut. Wir bemühen uns, ausgewählte gute Beispiele hier…

https://hamburg.adfc.de/artikel/40-jahre-jubilaeum-tag-20

Bleiben Sie in Kontakt